Thermopapier

Die Vielseitigkeit des Thermopapiers trägt zu seiner weiten Verbreitung bei, die sich in zahlreichen alltäglichen Anwendungen überall in unserer Umwelt wiederfindet. Die Spezialpapiere werden in zahlreichen Bereichen eingesetzt, wie zum Beispiel:

  • Kassen / POS
  • Fax
  • Medizin
  • Lotterie
  • Reise und Transport
  • Eintrittskarten
  • Banken
  • Etiketten
  • Technik für Fälschungssicherheit

Das vielseitige Thermopapier 

  • Quittungen
  • Kontoauszüge
  • Eintrittskarten
  • Ultraschallaufzeichnungen
  • Langzeitaufzeichnungen Geologie
  • Selbstklebeetiketten
  • und vielem mehr

Jeder hat es schon einmal in der Hand gehalten – sei es an der Supermarktkasse, beim Einkauf von Bekleidung oder an der Zapfsäule. Der Parkautomat gibt seine Bestätigung auf dem variablen Material aus, unsere Kontoauszüge, Lottoquittungen, Fahrkarten, Kino- und Theaterkarten sind auf ihm gedruckt. In der Arztpraxis werden Ultraschalluntersuchungen genauso auf dem Papier ausgegeben, wie die Ergebnisse physikalischer Messungen in Wetterstationen.

Auch selbstklebende Etiketten mit Barcodes, wie Gepäckanhänger in Flughäfen und Bahnhöfen, die Supermarkt Etiketten an der Käse- und Fleischtheke oder in der Obstabteilung werden auf dem flexiblen Papier gedruckt. Je mehr die Automatisierung von Alltagsabläufen voranschreitet, umso mehr wird das vielseitige Spezialpapier eingesetzt. Die große Breite seines Einsatzes verdankt das Thermopapier vor allem den hervorragenden Eigenschaften des Thermodrucks:

  • hohe Zuverlässigkeit
  • geringe Betriebskosten
  • minimierte Wartung
  • hohe Schnelligkeit
  • leichte Handhabung
  • kein zusätzliches Druckerzubehör
  • für tragbare Druckgeräte geeignet
  • unabhängig von Umwelteinflüssen
  • Geräuscharmut beim Druck

Thermopapier – ein Papier, das es in sich hat

Thermodrucker kommen ganz ohne Tinte und Toner aus. Die Technologie, die für das Druckbild sorgt, steckt vollständig im hochwertigen Thermopapier. Das Papier ist aus mehreren unterschiedlichen und technisch exakt abgestimmten Schichten aufgebaut:

  • Basispapier
  • untere Barriereschicht
  • obere Unterschicht
  • Thermoschicht
  • Deckschicht

In den Schichten sind die entscheidenden Elemente enthalten, die für den Druck nötig sind. Die Schichten werden auf das Basispapier in mehreren Aufträgen aufgestrichen. Die Aufstriche beinhalten

  • Farbstoffe
  • Entwickler
  • Stabilisatoren
  • Bindemittel

Aus was besteht Thermopapier?

Thermopapier besteht aus mehreren Schichten. Der Kern des Thermopapiers besteht aus ganz normalem Papier. Auf der Oberfläche und auf der Unterseite des Kerns sind spezielle Schichten aufgetragen, die das Drucken im Thermoverfahren ermöglichen. Das Papier im Kern ist auf der Unterseite meist mit einem stabilisierenden Anstrich versehen. Auf der Oberseite, die bedruckt werden soll, wird auf dem Kern zunächst ein Vorstrich aufgebracht. Die zweite Schicht besteht im sogenannten Thermostrich.

Dieser enthält die für den Druck entscheidenden Stoffe, die auf Hitze reagieren. Die thermointensive Schicht des Papiers enthält Pigmente, Farbbildner, Entwickler und Binder. Für die meisten Thermopapiere wird Bisphenol A als Farbbildner eingesetzt. Weitere Hilfmittel werden als zusätzliche Beigaben benötigt, um den Papieren die nötige Festigkeit und Resistenz gegen belastende Umwelteinflüsse zu verleihen. Beim Druckvorgang sind der Farbbildner und der Entwickler in der Thermoschicht für die Ausgabe des Druckbildes entscheidend.

Sobald das Spezialpapier mit Hitze in Berührung kommt, färbt das Trägermaterial in einer bestimmten Farbe ein. Meist erscheinen unter Hitzeeinwirkung die Farben Schwarz und Blau auf dem Papier. Eine dritte obere Schicht ist auf dem Spezialpapier aufgetragen, um die empfindliche Thermoschicht zu schützen. Thermopapier ist in unterschiedlichen Flächengewichten erhältlich, die zahlreiche Verwendungen ermöglichen. Das Gewicht der Spezialpapiere liegt zwischen 48 bis 240 Gramm pro Quadratmetern.

Die Leichtgewichte mit einem Papiergewicht zwischen 48 bis 55 Gramm werden für Quittungen und Kassenbelege eingesetzt. Stabilere Papiere eignen sich für Theaterkarten, Gutscheine, Fahrscheine und Lottoquittungen. Das dickere Material ist nicht nur robuster, auch das Druckbild bleibt länger erhalten.

Die problematische Beimischung im Thermopapier – Bisphenol A

Bishpenol A ist eine chemische Verbindung, deren Wirkung der von Hormonen nahe kommt. Der chemische Stoff wird in vielen Kunststoffen eingesetzt, die zum Beispiel in Getränkebehältern und Konservendosen verarbeitet werden. Auch in zahlreichen Lacken, Farben und Klebstoffen ist Bisphenol A enthalten. Verschiedene Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass Bisphenol A den Hormonhaushalt und das Zellwachstum beeinflusst.

Der chemische Stoff wird bei Berührung über die Haut in den Körper aufgenommen. Die gesundheitlichen Risiken des chemischen Stoffes sind nicht ausreichend und abschließend geklärt. Da einige Sorten der Thermopapiere Bisphenol A in ihrer thermoaktiven Schicht enthalten, bemühen sich zahlreiche Hersteller, bei der Produktion ihrer Papiere auf den Stoff zu verzichten. Um eine Gefährdung der Gesundheit bei einem Einsatz von Thermopapieren im Bereich von Lebensmitteln auszuschließen, sind diese Papiere gesetzlichen Auflagen unterworfen.

Das Institut ISEGA in Aschaffenburg ist eine Forschungsgesellschaft, die zahlreiche Werkstoffe unter anderem auf den Gehalt von Bishpenol A hin untersucht. Thermopapiere, die das ISEGA oder das so genannte Swan Zertifikat tragen, werden als unbedenklich eingestuft.

So funktioniert der Druck mit Thermopapier

Thermodrucker erzeugen ihr Druckbild mit Hilfe einer Walze, die das Papier an einer erhitzten Leiste vorbeiführt. Die Leiste ist mit vielen kleinen Heizelementen ausgestattet, die über die komplette Breite des Druckkopfes angebracht sind. Die vielen kleinen Heizelemente werden Druckpixel genannt. Die Hitze verursacht auf der temperaturempfindlichen Schicht des Thermopapiers eine Reaktion, durch die Farbe ausgebildet wird.

Die Farbstoffe auf dem Thermopapier bestehen aus so genannten unterschiedlichen Leuco Farbstoffen. Diese natürlichen Farbstoffe zeigen sich im nicht angeregtem Zustand als weiße Farbe. Das Papier trägt eine Schicht aus Farbstoffen, die auf dem weißen Untergrund des Materials nicht sichtbar sind. Die Farbstoffe reagieren zusammen mit dem Entwickler erst unter Hitzeeinwirkung. Durch Zufuhr von Hitze werden die Farbstoffe als Farbe sichtbar. Unter Zusatz von weiteren Farbstoffen erzeugen die Leuco Farbstoffe farbige oder schwarze Druckbilder.

Die meisten Thermopapiere werden für den Druck von schwarzer oder blauer Farbe bereit gestellt. Ein Thermo Druckgerät besteht aus sehr wenigen beweglichen Bauteilen. Der Thermodrucker muss in seinem Gehäuse keine Farbe bereit stellen und verarbeiten. Aus diesem Grund sind die Drucker nicht nur günstig in der Anschaffung. Sie müssen nur sehr selten gewartet werden und weisen eine äußerst lange Lebensdauer auf.

Für alle Fälle – Thermopapiere in vielen Variationen

Die Schichten auf dem Thermopapier sind sowohl auf der oberen als auch auf der unteren Seite individuell ausgestattet. Sie können einen besonderen Schutz gegen Umwelteinflüsse bieten oder die Eigenschaften des Papiers auf dessen Verwendung exakt abstimmen. Thermopapiere können mit speziellen Schichten bestrichen sein, die zum Beispiel:

  • Bedruckbarkeit
  • Laminierung
  • Langlebigkeit
  • Stabilität

in besonderem Maße unterstützen und gewährleisten.

Die Selbstklebeetiketten bei der Gepäckaufgabe im Flugterminal müssen mit Namen und weiteren Informationen der Fluglinie individuell bedruckt werden. Sie müssen zuverlässig bestempelt werden und ein stabiles Druckbild aufweisen. Auch die hohen Anforderungen an die Haltbarkeit von Flug-, Bahn- oder Parktickets bringen den Einsatz von individuell optimierten Beschichtungen der Papiere mit sich.

Individuelle Karten, die eine Mitgliedschaft zum Beispiel in einem Fitnessclub oder die Inhaberschaft einer Bonuskarte im Kaufhaus belegen, müssen laminierbar sein, um lange zu halten und hohen Belastungen über lange Zeiträume stand zu halten. Eintrittskarten für Kino und Theater werden sowohl vorne als auch hinten mit intensiven Farben und exaktem Druckauftrag bedruckt und müssen eine robuste Haltbarkeit aufweisen. Tickets  müssen sich durch hervorragende Stabilität auszeichnen, um zahlreiche Hände zu passieren, ohne ihre Haptik und Lesbarkeit einzubüßen.

Quittungen für den Parkautomaten werden über lange Zeitspannen archiviert, ohne zu verblassen. Der Einsatz von Thermopapieren in Banken erfordert unterschiedliche Merkmale hinsichtlich ihrer Qualität. Thermopapiere für Geldautomaten und Kontoauszugdrucker müssen präzise festgelegten und hohen Qualitätsstandards entsprechen. Sie müssen sich durch besonders hohe Kriterien an Stabilität und Haltbarkeit auszeichnen. An der Supermarktkasse müssen Kassenzettel reibungslos und schnell ausgegeben werden.

Dazu wird ein besonders leichtes Papier eingesetzt. Die Präzision in der Wiedergabe von medizinischen Messergebnissen erfordert ein extrem haltbares Material, das hervorragende Druckergebnisse in schnellen Druckern garantiert. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, bieten die Hersteller von Thermopapier ihre Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften an.

Vielseitigkeit für individuellen Einsatz

Da die Einsatzmöglichkeiten von Thermopapieren sehr vielfältig sind, werden unterschiedliche Anforderungen an das Material gestellt.

  • Dicke
  • Haptik
  • Aussehen
  • Archivierbarkeit
  • Bedruckbarkeit

Die Dicke des Materials sorgt dafür, dass Dokumente, wie zum Beispiel Theaterkarten eine hohe Strapazierfähigkeit aufweisen. Auch die Haptik des Papiers ist für repräsentative Drucksachen mit hohen Ansprüchen an die Qualität von ebenso großer Bedeutung wie das Aussehen des Druckbildes. Die Archivierbarkeit von Quittungen, Tankbelegen und Parkscheinen ist für die Wiedervorlage bei Behörden, wie zum Beispiel vor dem Finanzamt, unbedingt erforderlich. Selbstklebeetiketten, die einen Barcode tragen, müssen nicht nur vorne und hinten bedruckbar sein.

Auch bereits vorhandene Texte, Barcodes oder Bilder auf einem Gepäckanhänger am Flughafen oder Bahnhof müssen deutlich sichtbar bleiben und mit neuen Informationen zuverlässig bedruckt werden. Die Hersteller stellen zahlreiche Thermopapiere, die mit optimierten Eigenschaften ausgestattet sind, für unterschiedliche Anwendungen zur Verfügung.

Tipps für die Archivierung von Dokumenten aus billigen Thermopapieren

Die Technologie der Thermopapiere hat sich seit ihrer Einführung mit der ursprünglichen Verwendung als Faxpapier sehr erfolgreich weiter entwickelt. Die hohe Qualität von Thermopapieren ermöglicht einen vielseitigen Einsatz unter unterschiedlichen Belastungen. Der Druck auf dem Spezialpapier ist jedoch nicht dokumentenecht. Zudem sind billige Thermopapiere aus extrem dünnem Material im Alltag nach wie vor anzutreffen.

Diese sehr instabilen Papiere altern schnell und lassen ihren Aufdruck nach kurzer Zeit verblassen. Hier schafft das Anfertigen einer Kopie, die sich über lange Zeit archivieren lässt, zuverlässig Abhilfe. Um die Haltbarkeit von Dokumenten aus Thermopapier zu bewahren, empfiehlt sich die Aufbewahrung an einem kühlen und dunklem Ort. Sonneneinstrahlung und Wärme, sowie Feuchtigkeit und starker Abrieb wirken sich ungünstig auf das Druckbild aus.

Quittungen sollte man zeitnah aus dem Geldbeutel herausholen, da die Gerbstoffe des Leders das Druckbild angreifen. Auch Desinfektionsmittel, Öle, Fette und die frisch aufgetragene Handcreme sollten nicht mit Thermopapier in Kontakt kommen. Am sichersten werden Quittungen aus dünnem Papier in einem Briefumschlag in der Schublade oder im Ordner aufbewahrt.

Wie sollte Thermopapier entsorgt werden? Ist Thermopapier Altpapier?

Verbrauchtes Thermopapier ist kein Altpapier – Hinweise zur Entsorgung.

Thermopapiere enthalten verschiedene chemische Stoffe und gehören daher in den Restmüll. Sie können nicht wie normales Altpapier behandelt und entsorgt werden.Nicht mehr benötigte Kassenzettel oder Eintrittskarten aus Thermopapier müssen genauso wie andere beschichtete Papiere, Folien oder Wachspapiere getrennt von sonstigem Papierabfall entsorgt werden. Nicht nur das meist in den Thermopapieren enthaltene Bisphenol A, sondern auch weitere chemische Verbindungen in den aufgestrichenen Schichten belasten die Umwelt.

Die bei der Herstellung verwendeten Stoffe dringen bei unsachgemäßer Entsorgung in den Boden und in das Grundwasser ein und verschmutzen die Umwelt. Daher müssen verbrauchte Materialien aus Thermopapier in der Restmülltonne entsorgt oder aber in der Altmüllentsorgung abgegeben werden.