Drucker-Test: HP Officejet Pro X576dw

Der HP Officejet Pro X576dw gehört schon seit 2013 zu den Flaggschiffen von HP. Und das hauptsächlich, weil er zu den ersten Officejet Druckern zählt, die der Hersteller mit „PageWide“ ausstattete: Die Technologie sorgt dank seitenbreitem Druckkopf für ein rasantes Tempo und ist seit Mitte 2016 auch Namensgeber für die neue HP PageWide Serie. Im Vergleich zum kleineren Modell, dem OfficeJet Pro X476dw, soll der HP Officejet Pro X576dw noch ein ganzes Stück schneller sein. HP empfiehlt ihn deshalb für Büros mittlerer Größe, die jeden Tag umfangreichere Druckaufträge zu bewältigen haben. Wir haben das Multifunktionsgerät genauer unter die Lupe genommen – und sind beeindruckt.

Die Geschwindigkeit: Der schnellste Officejet hält, was er verspricht.

Und was HP verspricht, ist eine ganze Menge: 70 Seiten pro Minute soll das Gerät schaffen – das ist weniger als eine Sekunde pro Seite! Ein Versprechen, das wir nachprüfen. Wie üblich unterscheidet HP dabei zwischen zwei Modi – „General Office“ (Allgemeine Büroanwendungen) und „Professional“, d. h. ISO-Standard. Tatsächlich haben wir aber kaum einen Unterschied zwischen den Ausdrucken im Office- und denen aus dem Professional-Modus feststellen können. Denn auch im Office-Modus liefert der Drucker eine Qualität, die für den täglichen Anspruch im Büro mehr als zufriedenstellend ist.

Der Drucker ist schneller – und das Ausgabefach schon wieder voll.

Aber zurück zur Geschwindigkeit: 70 Seiten sind in diesem Falle kein leeres Versprechen, ebenso wenig die 42 Seiten pro Minute im ISO-Standard. Egal, ob in Schwarzweiß oder Farbe – alle Dokumente werden gleich rasant ausgedruckt. Das Gerät spuckt die Seiten in einem Tempo aus, bei dem wir kaum hinterherkommen. Und das ist denn auch der kleine Wermutstropfen, der in unserer Begeisterung mitschwingt: Das Ausgabefach ist nämlich für einen so hohen Durchsatz eher bescheiden dimensioniert. Und bei dem Tempo, das dieser Officejet vorlegt, kommt es dann doch mal zum Stau.

Die Druckqualität: verlässlich und dokumentenecht.

Das Druckbild, das wir unter Verwendung der herstellerseitig empfohlenen Original HP Tintenpatronen erzielen, zeigt erfreulich sattes Schwarz in allen Textdokumenten, und das schon im schnelleren Druckmodus. Die Pigmenttinte ist dokumentenecht – ein klares Plus für Büros, die häufiger offizielle Papiere über ihren Officejet Pro X576dw ausdrucken müssen. Nur die Wischfestigkeit der Ausdrucke überzeugt noch nicht zu hundert Prozent: Da geht noch mehr. Um sich allerdings absolut wischfeste Ausdrucke zu sichern, braucht es vielleicht doch einen Laser.

Im Farbtest kommen wir zu gemischten Ergebnissen. Komplett authentische Farben, zum Beispiel bei Hauttönen, sind nicht immer drin: Vor allem bei höherer Auflösung wirken die Töne leicht überzeichnet. Im Schnitt erfüllt der Officejet Pro X576dw jedoch allemal die Ansprüche eines Unternehmens an gute Farbausdrucke. Dass das Gerät keinen Fotodrucker ersetzt, sollte jedem klar sein – aber dafür ist es auch nicht gedacht.

Der Duplex-Scanner ist leistungsstark, braucht aber ab und zu Nachhilfe.

Dass er doppelseitig scannt, bringt dem HP Officejet Pro X576dw erstmal einen Pluspunkt. Vor allem das direkte Scannen in Ordner und Mails ist im Job erfahrungsgemäß eine echte Arbeitserleichterung. Auch das Tempo ist flott, die Qualität der Scan-Leistung – mit leichten Abstrichen bei der Farbpräzision – absolut akzeptabel.

Allerdings fällt ein Problem auf, mit dem wir uns schon im Test des kleineren der zwei Pro X-Drucker herumschlugen: Wenn zu viel nacheinander eingescannt wird, besteht die Gefahr eines Papierstaus im Druckerinneren. Den zu beheben kostet Zeit und Nerven! Die Ursache: Der HP Officejet Pro X576dw scannt zwar beidseitig, muss dafür aber das Papier im Drucker wenden, weil er nur über eine einzige Scanzeile verfügt. Bei einem derart leistungsfähigen Drucker hätte man eine Duplex-Scanzeile durchaus integrieren können.

Die Ausstattung: alle Anschlüsse, alle Optionen.

Eins ist klar: Der HP Officejet Pro X576dw verpasst garantiert nicht den Anschluss. Denn an seiner Ausstattung und seinen Netzwerkfähigkeiten – kabellos oder per WLAN – gibt es nichts zu bemängeln. Mit AirPrint, Cloud Print und HP ePrint ist er absolut auf der Höhe der Zeit, was mobile Funktionen und Steuerungsmöglichkeiten betrifft. Auch die direkte Steuerung über den recht großen 10,9 cm-Touchscreen gestaltet sich erfreulich unkompliziert: Das Menü ist intuitiv bedienbar und schön übersichtlich gestaltet.

Sparsamkeit: Damit hat er den Laser eingeholt!

50% geringere Druckkosten als Laser: Seine extrem niedrigen Druckkosten sind eines der Top-Argumente für das Multifunktionsgerät. Deshalb fühlen wir dem Drucker hier besonders auf den Zahn. Zunächst, indem wir die vier empfohlenen HP Standard-Patronen einsetzen. Das Resultat: Wir kommen auf rund 2 Cent pro Seite in Schwarzweiß und 6 Cent in Farbe – ein mehr als respektables Ergebnis für einen Tintenstrahler. Mit XL-Patronen können wir diesen Wert sogar noch halbieren, die vom Hersteller versprochenen 9200 Seiten in Schwarz schafft der Officejet Pro X576dw nämlich wirklich.

Unsere Meinung: Sparsamkeit ist spätestens jetzt kein Trumpf mehr, den der Laserdrucker für sich beanspruchen könnte.
Auch sein Zertifikat „Blauer Engel“ trägt der Drucker zu Recht, denn im Stromverbrauch bleibt er sehr moderat. Einziger Einwand: Auch im ausgeschalteten Zustand zieht er immer noch 0,4 Watt – und das ist eigentlich überflüssig.

 

Fazit:  Ein echter Gewinn fürs Büro – und eine starke Konkurrenz für den Laser.

Mit dem Officejet Pro X576dw hat HP einen Bürodrucker entwickelt, der perfekt an die Bedürfnisse mittelgroßer Unternehmen angepasst ist. Denn für die zählen vor allem Tempo und Wirtschaftlichkeit: In beiden Disziplinen bringt der Multifunktionsdrucker Spitzenwerte mit. Was er braucht, ist genug Futter, um seine Fähigkeiten auch zu zeigen – größere Büros, die ihn mit reichlich Druckaufträgen versorgen, haben mit dem OJ Pro X576dw ein extrem leistungsfähiges Gerät zur Verfügung.

Alle anderen bürorelevanten Must-Haves – wie Anschlussmöglichkeiten, durchdachte Verwaltungs-Software und Duplex-Scan – hat er drauf. Wenn da bei der Duplex-Funktion noch ein wenig nachgebessert würde, wären wir fast wunschlos glücklich.