HP PageWide 377dw MFP im Test

Der HP PageWide 377dw ist der Multifunktionsprinter aus der neuen HP PageWide-300-Serie und damit der kompakteste der neuen PageWide-Business-MFPs. Mit ISO-Druckgeschwindigkeiten von bis zu 30 S./Min. gehört er für HP in die Kategorie „Fighter“, die für kleine Firmen und Arbeitsgruppen mit einem Druckaufkommen von etwa 3000 Seiten pro Monat gedacht ist.

Die Geschwindigkeit und Effizienz, die er der PageWide-Technologie verdankt, sind für den Hersteller die Top-Argumente. Mit rund 400 € (UVP) ist er deutlich erschwinglicher als die zwei ersten Officejets mit PageWide-Drucktechnik, die HP schon 2013 auf den Markt brachte. Ob sich die Anschaffung lohnt, überprüfen wir im Praxistest.

Testbericht zum HP PageWide 377dw MFP

PageWide: die Vorteile des seitenbreiten Druckkopfes.

PageWide ist eine Art Mittelding aus Tintenstrahl- und Lasertechnik und vereint, grob zusammengefasst, die Vorteile beider Technologien.

  • Das zentrale Element, der feste seitenbreite Druckkopf, spart extrem viel Zeit und ermöglicht damit Geschwindigkeiten, die größtenteils nicht nur Tintenstrahler, sondern auch Laserdrucker übertreffen.
  • Durch spezielle pigmentierte Tinten entfällt die Tonerstaub-Belastung.
  • Der Wartungsaufwand ist gering: Im Falle eines Falles übernehmen Nachbardüsen den Job der ausgefallenen. Bei einer Anzahl von über 40.000 Tintenstrahldüsen macht das Sinn.

Tempo: schnell in Fahrt, zügig unterwegs.

Im Test kommt das Gerät erfreulich schnell in Fahrt: Nach nur 7 Sekunden landet das erste Blatt im Ausgabefach. Das schafft Vertrauen, denn der Wert entspricht genau den Herstellerangaben. Aber auch im Durchsatz können wir dem MFP ein eindrucksvolles Tempo bescheinigen: Unser 16-seitiges farbiges Test-PDF erledigt er in nur einer Minute.

Im Office-Modus („Allgemeine Büro-Einstellungen“) ist das Gerät noch schneller – und kann damit auch hier das Hersteller-Versprechen von 45 Seiten pro Minute halten. Dabei ist die Office-Einstellung in ihrer Qualität absolut ausreichend für alles, was normalerweise im Büro anfällt. Mit den nächsthöheren Alternativen (Professional, Präsentation, maximale Auflösung) bezeichnet bei HP die jeweils nächste Auflösungsstufe.

Scannen und Kopieren: Auch hier kommt er schnell zur Sache

Welches Tempo der HP PageWide 377dw beim Kopieren und Scannen vorlegt, zeigt uns der Drucker im nächsten Durchgang: Pro Kopie benötigt er im ISO-Modus etwas mehr als 2 Sekunden, egal ob Farbe oder Schwarzweiß. Im Office-Modus geht es dann noch ein Stück schneller.

Auch beim Geschwindigkeitstest der Dual-Scan-Funktion – immerhin eines der Hauptargumente für den Multifunktionsdrucker – müssen wir kaum Abstriche machen: Pro Minute scannt er 25 Bilder ein, und das ohne irgendwelche Verzögerungen. Hier gibt’s von uns definitiv Pluspunkte für seine unkomplizierte, zügige Arbeitsweise.

Hochwertige Ausdrucke – auch bei Scannen und Kopieren

Was schnell erledigt ist, muss nicht unbedingt schlechter sein: Das ist zumindest unser Fazit bei Betrachtung der Druckergebnisse. Die Textdokumente fallen präzise aus und sind in jeder der angebotenen Auflösungsstufen gut lesbar. Farbdokumente werden professionelle Grafiker vielleicht nicht von den Stühlen reißen, überzeugen aber sicherlich im Bürobedarf durch stimmige Farben und kräftige Tonwerte.

Seinen Schärfegrad kann der Multifunktionsdrucker selbst im Scan- und Kopiermodus halten – auch in der Tiefe. Die leicht übersteuerten Rot- und Blautöne dürften dabei nur für sehr kritische Nutzer ein Makel sein. 

Einen Minuspunkt vergeben wir allerdings für den fehlenden Randlosdruck, der beim Ausdrucken von Fotos negativ ins Gewicht fallen könnte.

Gut so: Beim Duplex-Scan läuft’s richtig glatt

Eine Kinderkrankheit der ersten Officejets mit PageWide-Technologie hat HP rechtzeitig zur Markteinführung der Neuen ausgemerzt: Die einseitige Scanzeile wurde durch einen leistungsfähigen Dual Head Scanner ersetzt. Damit gibt’s auch hier nichts mehr zu meckern: Der Duplex-Scanner digitalisiert die doppelseitig beschrifteten Blätter in einem Rutsch und ohne Probleme.

Dabei ist es egal, ob wir dabei auf den Schreibtisch, in Netzwerkordner, E-Mail oder auf den USB-Stick scannen. Dass wir die Scanauflösung von 75 bis 1200 dpi separat auswählen können, ist auf jeden Fall ein weiteres Plus.

Ausstattung: genug Platz für Papier und ein großes Bedienfeld

Die Kassette für die Papiereingabe umfasst maximal 500 Blatt, ein Mehrzweckfach bietet Platz für weitere 50 Seiten – völlig ok für einen Drucker dieser Größe. Wer mehr braucht, kann optional mit einer weiteren 500-Blatt-Kassette aufrüsten.

Das Touch-Display hat HP im Vergleich zum reinen Druckgerät 377dw auf 10,9 cm vergrößert. Zu Recht, schließlich können darüber auch die Scan-, Kopier- und Faxoptionen gesteuert werden. Und das funktioniert bei der übersichtlichen, intuitiven Menüführung dann auch ohne Probleme.

Übrigens: Über das Menü kann man auch eine Funktion aktivieren, die den Drucker bei Bedarf noch leiser stellt. Praktisch!

Konnektivität: Viel mehr geht nicht

HP hat den PageWide 377dw mit allen Schnittstellen versehen, die aktuell gefragt und up-to-date sind. Und das sind neben den gängigen kabelgebundenen und kabellosen Optionen (Ethernet, WLAN, USB) auch die Drahtlos-Verbindungen NFC und Wireless Direct Printing sowie mobile Applikationen für alle Anwender: HP ePrint, Apple AirPrint™ und Google Cloud Print. Mit PCL-6-Treiber und PS-3-Emulation hat HP den Drucker noch nutzerfreundlicher ausgestattet. Kompliment!

Die Kosten: günstig im Stromverbrauch, weniger günstig in den Seitenpreisen

HP bewirbt den PageWide 377dw als kostensparendes Gesamtpaket. Und das hat seinen Grund: Bezieht man den relativ günstigen Gerätepreis und den bei aller Leistung unauffälligen Stromverbrauch mit ein (hier messen wir 3,5 Watt im Energiesparmodus, auch wenn WLAN aktiviert ist), so bleibt unterm Strich sicher keine schlechte Bilanz.

Mit niedrigen Seitenpreisen kann der Multifunktionsdrucker aufgrund des Druckerzubehörs allerdings nicht punkten: Die PageWide-Patronen zum Nachkaufen gibt es in den Reichweiten 3500 (Schwarzweiß) und 3000 (Farbe), damit kommen wir im Test auf Kosten von 2,6 Cent je Seite in Schwarzweiß und 8 Cent in Farbe. Billig ist das für einen Bürodrucker keinesfalls. Und da HP für dieses Modell keine XL-Patronen bereitstellt, kann hier auch nicht groß gespart werden: Wer auf XL-Tinten nicht verzichten möchte, ist möglicherweise mit dem nächsthöheren Modell PageWide 477dwt besser bedient.

 

Fazit: Leistungsstarker MFP – mit leichten Abzügen in der Unterhaltsfrage

Der HP Pagewide 377dw ist tatsächlich einer, an dem es in Sachen Leistung kaum etwas zu bemängeln gibt. Das Tempo ist hoch, das Druckergebnis prima, die Funktionsbreite beeindruckend – und der Dual-Scanner auf jeden Fall ein Highlight. Sogar mit dem schnittigen weißgrauen Design hat HP noch einen draufgesetzt. Wären jetzt nur die Seitenpreise moderater! Denn für ein Gerät, das auf eine hohe Seitenproduktion im Büroalltag ausgelegt ist, sind die zum jetzigen Zeitpunkt definitiv etwas hoch.